[letztes Update: 20.10.2009]
Bereits vor der Erstellung einer Webseite muss man sich als Inhaber der Webseite für eine Domain entscheiden unter der diese Webseite künftig erreichbar sein soll. Diese Domain ist essentiell für den Erfolg und die Bekanntheit der Seite. Doch worauf sollte man bei der Wahl achten?
Gibt man in der Adresszeile des Browsers eine Adresse (englisch: URL) ein (z.B. www.viomatrix.de/index.html) ruft der Browser die dahinter stehende Webseite auf. Die Domain ist der Bestandteil dieser URL, welcher für die Zuordnung zu einem Server zuständig ist (im Beispiel: "www.viomatrix.de"). Durch den Aufruf im Browser löst der eigene Computer über den Domain Name System (DNS) diese eingegebene Domain zu der Adresse (IP-Nummer) des dazugehörigen Servers auf.
Ohne eine Domain müsste jeder Besucher der eine Webseite aufrufen möchte eine Zahlenkolonne (die IP-Nummer) eingeben. Zahlen prägen sich Menschen aber nicht so gut ein, daher gibt es Domains.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass dank Domains auch mehrere Domains auf eine IP zeigen können. Ein Server kann somit mehrere (tausende) Domains mit unterschiedlichen Inhalten bereitstellen.
Domains wie auch Domainnamen unterliegen strengen Reglements die je nach Land unterschiedlich sein können.
Grundsätzlich ist eine Domain immer aus einer Top-Level-Domain (z.B. "de" oder "com", steht immer am Ende) und einer Second-Level-Domain (z.B. "viomatrix" oder "viosys") aufgebaut. Third-Level-Domains wie "www" oder "www2" werden fälschlicherweise im Volksmund auch Subdomains genannt. Eine tiefergehende Strukturierung (z.B. "ich.programmier.mit.viomatrix.de") ist möglich.
Top-Level-Domains werden durch die von der US-Regierung kontrollierte ICANN und die Internet Society verwaltet. Als Domaininhaber kann man sich im Internet nicht einfach eine neue Top-Level-Domain reservieren - die dafür notwendigen Voraussetzungen wurden zuletzt im Jahr 2008 jedoch etwas gelockert, bilden aber weiterhin eine große Hürde. Allerdings gibt es bereits sehr viele Top-Level-Domains zur Auswahl: neben den über 200 länderspezifischen Domains existieren auch mehrere Dutzend gesponsorte und nichtgesponsorte Top-Level-Domains (z.B. "com", "asia", "info", "eu" etc.).
Für die technische Verwaltung der Top-Level-Domains existieren weltweit lediglich 13 sogenannte Root-Nameserver (Stand August 2009). Diese verwalten und verteilen lediglich die Informationen, welcher Server für DNS-Anfragen zu welcher Top-Level-Domain zuständig ist. Ohne diese Root-Nameserver würde das Surfen im Internet träger und fehleranfälliger sein.
Der Aufbau von Domains wird aus technischer Sicht durch das RFC 1035 (Stand November 1987) beschränkt. Demnach darf eine Domain nicht mehr als 255 Zeichen beinhalten - exklusive Top-Level- und Second-Level-Domain. Möchte man dynamische Domainnamen mit VIO.Matrix entwerfen, steht hierfür übrigens ein entsprechender codec rfc1035 zur Verfügung.
Aus technischen Gründen sollte man momentan (Stand August 2009) keine Domains mit Umlauten oder Sonderzeichen verwenden, zumindest nicht als einzige Hauptdomain der Webseite. Viele moderne Browser (Firefox, Internet Explorer 8, Opera) unterstützen diese bereits von Haus aus - immernoch häufig verwendete ältere Browser (z.B. der Internet Explorer 6) und besonders E-Mail-Programme verweigern jedoch bei solchen Domains den Dienst.
Eine einmal registrierte Domain kann im DNS konnektiert werden. Die wichtigsten Angaben sind:
Entgegen der vielfach anzutreffenden Annahme ist es irrelevant, ob ein Domainname groß oder klein geschrieben wird. Für den Aufruf der Domain spielt dies keinerlei Rolle.
Die Second-Level-Domains innerhalb einer Top-Level-Domain werden immer von einer übergeordneten Organisation, dem Registrar, verwaltet. Für ".de"-Domains ist dies die DENIC. Unternehmen die für einen Kunden eine Domain registrieren wollen, müssen DENIC-Mitglied sein oder die Dienste eines DENIC-Mitglieds nutzen um die Domain anzumelden.
Für die Verwaltung von Domains durch einen Registrar fallen Verwaltungskosten an. Aus diesem Grund gibt es auch keine (dauerhaft) kostenfreien Domains - man muss immer monatlich oder jährlich einen Betrag zahlen (meist im Voraus). Bei manchen Top-Level-Domains muss man auch für jegliche Änderung (DNS- wie auch Inhaber-Daten) einen Betrag zahlen. D.h. man sollte sich immer von vorherein im Klaren sein wie die Domain konfiguriert sein soll.
Natürlich muss für die Registrierung einer Domain diese noch verfügbar, also frei und ungenutzt sein. Man kann keinen Registrierungsantrag auf eine bereits existierende Domain stellen. In diesem Fall müsste man die Domain übernehmen, was aber nur unter (schriftlichem!) Einverständnis des bisherigen Domaininhabers möglich ist. Bei ".de"-Domains wird hierfür das sogenannte KK-Formular (KK für "Konnektivitätskoordination") verwendet.
Eine einmal registrierte Domain verfügt über 4 Angaben zum Inhaber und Betreiber. Das sind im Einzelnen:
Bei jedem dieser Felder kann auch ein anderer Name oder eine andere Organisation stehen. Die Angaben zu Tech-C und Zone-C beinhalten heutzutage meist die technischen Betreuer der Domain sowie der dahinter liegenden Webseite.
In Deutschland muss eine Second-Level-Domain innerhalb der Top-Level-Domain ".de" aus mindestens einem Zeichen bestehen. Es sind nur Buchstaben aus dem lateinischen Alphabet sowie 92 zusätzliche Buchstaben (z.B. Umlaute, siehe oben) zulässig. Nicht möglich sind Prozentzeichen (%), Ausrufe- oder Fragezeichen sowie weitere Sonderzeichen. Seit 23. Oktober 2009 sind auch ".de"-Domains die nur aus Zahlen, aus einem oder auch nur 2 Zeichen bestehen möglich. Eine korrekte Domain sähe z.B. so aus:
Eine unzulässige Domain wäre:
Weiterhin sollte geprüft werden, ob der Wunschdomainname keine rechte Dritter verletzt. Das können z.B. Markenrechte (wie BMW, Microsoft etc.) oder auch Städtenamen (wie Leipzig, Berlin, München) sein. Sollte dies der Fall sein muss man sich für einen anderen Namen entscheiden. Wenn man unsicher ist sollte man einen Anwalt zurate ziehen. Übrigens können seit dem 23. Oktober bei ".de"-Domains auch KFZ-Kennzeichen als Domainname dienen.
Bei ".de"-Domains muss der Domaininhaber oder Admin-C zudem eine Anschrift im eigenen Land vorweisen können. Das ist auch bei anderen Top-Level-Domains, wie .fr, der Fall.
Ein menschlicher Besucher sollte sich die Domain merken oder einprägen können. Das heißt man sollte einen Domainnamen wählen der möglichst prägnant ist, nicht zu lang und auch nicht zu kurz. Eine nicht nachvollziehbare Abkürzung sollte man ebenfalls vermeiden, außer es handelt sich z.B. um den eigenen Unternehmensnamen den man promoten möchte.
Zudem sollte der Domainname den Inhalt der Webseite widerspiegeln. Nach dem Aufruf der Seite muss sich der Besucher an den Domainnamen zurück erinnern können und sofort sagen können worum es auf dieser Webseite ging.
Auch für Suchmaschinen hat der Domainname eine große Relevanz. Er sollte ein zentrales Stichwort der Webseite beinhalten. Eine Webseite die sich um Backwaren dreht sollte keine Domain wie "damenhandschuh" verwenden. Das würde bei Suchmaschinen ebenso wie viele andere SEO-Fehler nach hinten losgehen.
Optimal ist es wenn der Domainname einen Teil des Seitentitels enthält. Damit würden Suchmaschinen das zentrale Stichwort sofort an 2 wichtigen Stellen finden.
Die Top-Level-Domain hat ebenfalls einen (etwas umstrittenden) Einfluss auf Suchmaschinen. So sollen ".de"-Domains bei der Suche nach deutschsprachigen Seiten deutlich bevorzugt werden. D.h. mit der richtigen Wahl einer Top-Level-Domain kann man sich auch voll auf einen Sprachraum konzentrieren.
Kurz und knapp bedeutet das für künftige Domain-Besitzer, dass sie auf folgendes achten sollten: